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Das Wesentliche

Fabian Müller über das Erkennen und Lösen von funktionellen Beschwerden und seine Empfehlungen

Osteopath Fabian Müller behandelt funktionelle Beschwerden

Interview geführt mit Fabian Müller, Osteopath (MSc.), Physiotherapeut und Heilpraktiker in Köln. Herr Müller beschäftigt sich in seiner Praxis mit Menschen, die an bestimmten Beschwerden leiden, hinter denen jedoch keine schulmedizinische Diagnose steckt. Im Folgenden informiert er uns über funktionelle Beschwerden, die Behandlung solcher und wie man am besten im Alltag mit diesen Problemen umgeht. 

Guten Tag, Herr Müller! Sie haben eine lange medizinische Laufbahn hinter sich. Was hat Sie dazu bewegt, diesen Schritt zu gehen?

Ich komme aus einer therapeutischen Familie. Mein Vater hat beim 1. FC Köln die Spieler physiotherapeutisch behandelt - somit wurde ich quasi damit groß und bin schon immer in Kontakt mit der Bewegungstherapie. Da lag nahe, dass ich auch Physiotherapeut werden wollte und acht Jahre in diesem Beruf tätig war. 

Und wie sind Sie am Ende auf die Osteopathie gekommen?

Zur Osteopathie an sich kam ich durch einen eigentlich harmlosen Unfall, bei dem ich mir den Zeh brach. Drei Jahre lang hatte ich unerklärliche Schmerzen in anderen Bereichen meines Körpers, die so nichts mit meinem Zeh zu tun hatten. Nichts half, weder Urlaub und Schonen noch intensives Krafttraining, sogar normales Gehen tat weh. Das war ganz schön frustrierend für mich, weil mein ganzes Leben von den Beschwerden mehr oder weniger beeinflusst wurde. Da ich mir selbst nicht weiterhelfen konnte, suchte ich mir die Hilfe eines Osteopathen. Ich wollte meine Beschwerden endlich verstehen und loswerden. Seine Behandlungsweise hat mich dann so inspiriert, dass ich selbst Menschen mit solchen Beschwerden helfen wollte und mich kurzerhand für eine Ausbildung zum Osteopathen entschied. 

Welche Ausbildung haben Sie genau absolviert, um Osteopath zu werden?

Ich schloss eine 5-jährige Ausbildung zum Osteopathen ab. Seit 2015 arbeite ich jetzt als Osteopath und habe 2021 einen Masterstudiengang für Osteopathie in Österreich erfolgreich beendet. Mit dem Studium konnte ich nochmal tiefer einsteigen und habe wertvolle Erfahrungen sammeln können, von denen meine Patienten in den Behandlungen profitieren. 

Was sind die häufigsten Probleme, mit denen Patienten zu Ihnen kommen?

Generell beschäftige ich mich mit Menschen, die unlösbare oder unerklärliche Schmerzen haben, vor allem im Bewegungsapparat, aber auch Probleme mit dem Brustkorb, dem Zwerchfell und der Atmung an sich.  

Was genau sind „Funktionelle Beschwerden“?

Funktionelle Beschwerden bedeuten so viel wie „nichts ist kaputt, aber irgendetwas stimmt trotzdem nicht“. Es sind also Beschwerden gemeint, die man schulmedizinisch nicht greifbar darstellen kann. Ein Ultraschall, ein Blutbild, ein MRT oder ein Röntgenbild können die Beschwerde nicht abbilden. Man kann sich das wie einen Beschwerdekasten in einem Unternehmen vorstellen: Es befinden sich Zettel mit verschiedenen Beschwerden der Mitarbeitenden in dem Kasten, allerdings immer ohne Absender. 

Wieso treten diese Beschwerden so häufig auf?

Eigentlich haben wir alle jeden Tag irgendwelche funktionellen Beschwerden, die uns aber erst auffallen, wenn sie außerhalb unserer Toleranzschwelle auftreten. Also ab dem Moment, wo es unangenehm wird und uns einschränkt. Beispiele sind Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl in der Brust, Glieder-, Gelenk- und Rückenschmerzen (z.B. Tennisellbogen), Wirbelblockaden, Energielosigkeit, Verkrampfungen oder Verspannungen. 

Wann empfiehlt sich bei funktionellen Beschwerden das Aufsuchen eines Osteopathen?

Das Aufsuchen eines Osteopathen ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn jemand mit funktionellen Beschwerden beim Arzt keine greifbare Diagnose für das Problem bekommen hat. Die Schulmedizin ist unsere Partnerin. Ich arbeite gerne mit Ärztinnen und Ärzten zusammen, um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erzielen. Aber manchmal kann die Osteopathie weiter blicken, auch, weil wir uns in der Regel mehr Zeit für eine gründliche Untersuchung nehmen können.

Und wann sollte man zum Arzt gehen?

Ernsthafte oder sehr neue Beschwerden sollten immer auch ärztlich abgeklärt werden. Schulmedizin ist vor allem die richtige Lösung für akute Probleme, wenn jemand zum Beispiel plötzlich Atemstörungen und Brustenge empfindet, die zum ersten Mal auftreten. Hier könnte es sich um eine ernsthafte Erkrankung handeln (z.B. Herzinfarkt), weshalb ich Patienten mit solchen Symptomen direkt zum Arzt schicke. Und am Ende des Tages habe auch ich meine Grenzen und gebe Patienten zu einem Arzt weiter, falls die Beschwerden sich nach der dritten oder vierten osteopathischen Behandlung nicht bessern. 

Wie sieht eine klassische, osteopathische Therapie bei funktionellen Beschwerden aus?

Man beginnt immer mit der Anamnese, um den Patienten kennenzulernen und den Menschen mit seinen funktionellen Beschwerden einordnen zu können.

Im nächsten Schritt mache ich einen Sichtbefund und einen Tastbefund: Ich schaue, ob mir äußerlich, z.B. zur körperlichen Haltung, etwas auffällt, und taste den Menschen einmal komplett ab. Anschließend bilde ich meine Hypothesen, wie die Beschwerden mit den Befunden zusammenhängen.

Dann versuche ich, die für das Problem verantwortliche Blockade zu lockern. Ich spreche bei diesem Vorgang gerne vom Lockieren®: Alles, was in einem Körper blockiert ist, kann „lockiert“ werden. Lockieren® ist eine osteopathische Methode, die ich entwickelt habe, um funktionelle Beschwerden effektiv und nachhaltig zu lösen. 

Kann man mit bestimmten Übungen bzw. Tätigkeiten funktionellen Beschwerden im Alltag entgegenwirken und wenn ja, haben Sie evtl. ein paar Tipps für uns?

Jede funktionelle Beschwerde hat eine individuelle Ursache, somit ist eine generelle Empfehlung schwierig. Allgemein gilt jedoch: 

  • Vermeiden Sie einseitige Extreme: Man sollte versuchen, einseitige Extreme zu mindern oder zumindest einen entsprechenden Gegensatz zu finden, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen

  • Bleiben Sie in Bewegung: Beschwerden entstehen immer dort, wo der Körper nicht bewegt wird. „Wer rastet, der rostet“ – dieses Sprichwort ist zwar alt, aber nach wie vor gültig!

Was ist Ihre Vision von präventiver Osteopathie und besteht die Möglichkeit, auch funktionellen Beschwerden vorzubeugen?

Für mich ist die Osteopathie nicht wirklich präventiv. Ich bin der Meinung, dass wir als Osteopathen vor allem da eingreifen müssen, wo es wirklich Probleme gibt, und nicht, wenn alles gut läuft. Präventiv sollten wir das Verständnis von und die Lösungsmöglichkeiten für funktionelle Beschwerden besser darstellen, damit sie erst gar nicht entstehen. Das Ziel wäre also, dass Menschen lernen und verstehen, wie sie sich richtig bewegen oder richtig atmen, um mögliche Problemen zu vermeiden. Deshalb schreibe ich aktuell zu genau diesem Thema ein Buch, weil ich überzeugt bin, dass die Lösung für viele Probleme in unserem Körper steckt.

Wie stehen Sie zu ätherischen Ölen, Massage-Tools etc.? Werden diese bei Ihrer Therapie ergänzend verwendet?

Grundsätzlich finde ich Therapie-Ergänzungen, die gesundheitlich reinpassen, immer gut. Ätherische Öle eignen sich beispielsweise für ein angenehmes Raumklima bei einer Therapie. 

Massage-Tools nutze ich persönlich nicht, da ich hauptsächlich mit den Händen arbeite. Als Hilfsmittel, für bestimmte tief sitzende Stellen, kann ich sie mir aber vorstellen. 

Wo kann man Sie finden, wenn man eine Beratung wünscht?

In meiner Praxis in Köln-Ehrenfeld behandle ich Einzelpersonen vor Ort. Für die Terminvereinbarung verwenden wir unter anderem unserOnline-Buchungstool. Außerdem setze ich mich auch für die betriebliche Gesundheitsförderung ein und biete Programme für Unternehmen an, die ihren Mitarbeitenden helfen möchten. Weitere Informationen dazu findet man auf der folgenden Webseite: https://www.bgf-osteopathie.de

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